Anmerkung - Band 1
zu den Seiten 242 bis 356
Anhang S. 646 bis 652


Erzählungen, Bilder, Skizzen


S.242 Der trunkene Kutscher
In: Frankfurter Zeitung, Nr.444, 17.6.1925. - Das Gedicht gesondert veröffentlicht u.d.T Kleine Magie in: Die Lebenden, 1.Reihe, 9/10, 1927. Dort Str.II,1: wie aus Glas gestrichen.

S.244 Hol über!
In: Frankfurter Zeitung, Nr.640, 28.8.1925.
Im XXV. >Abenteuer( des Nibelungenliedes wird erzählt, wie Hagen von Tronje beim Übersetzen des Heeres über die Donau den begleitenden Kaplan in den Fluß stürzt, um eine Prophezeiung zu widerlegen, wonach dieser als einziger gerettet werde.

S.246 Das Initial
In: Romantik, 6, H.1, 1924/25, S.5f.

S.248 Das stelzbeinige E
In: Frankfurter Zeitung, Nr.45, 18.1.1926.

S.251 Der nackte Engländer
In: Vossische Zeitung, Nr.46, 24.3.1926.
Bei den zahlreichen Nachdrucken dieser und der beiden vorhergehenden Arbeiten setzten sich allmählich neue Titel durch: Beim lautlosen Krähen des Messinghahns, Das hinkende e, Der nackte Shakespeare. Das hinkende e wurde in Martin Rockenbachs Hausbuch neuen deutschen Humors aufgenommen (Freiburg: Herder 1935, S.29-31); der Herausgeber hatte sich »noch ungedruckte humorige Arbeiten erbeten« (S.376).
In den fünfziger Jahren faßte B. die drei Skizzen mit diesen Titeln in einer kleinen Buchpublikation zusammen: Letternspuk. »Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers zur Gründung der Münchener BibliophilenGesellschaft veranstalteter und als Festgabe zum 9.Mai 1953 von der D.Stempel AG, Frankfurt am Main überreichter Sonderdruck.« »Die Arbeiten«, so berichtete er Wetzlar am 20.Mai 1953, »stammen alle drei aus ungefähr dem Jahr 30. Den Berg Thaneller [aus der Sammlung Das gerettete Bild, vgl. Bd.III,2] hatte ich ganz vergessen, er hätte gut dazu gepaßt aber dann wäre der kleine Druck wohl zu umfangreich geworden.« ritz Knöller ordnete in einem Brief an B. vom 22.Juli 1955 »die beiden letzten Stücke«, den nackten Shakespeare und das »ekstatische StillLeben« mit dem Messinghahn, literarhistorisch ein: sie »muten einen heute wie Vorreiter des Surrealismus an. Damals hieß man so etwas: Magischen Realismus.« (Vgl. dazu Komm. zu Bd.V.)

S.253-258 [Kurzprosa aus dem »Simplicissimus« 1926-19281
Der Briefwechsel mit Hermann Seyboth dokumentiert, wie die Freunde um des regelmäßigen Honorars willen stets bemüht waren, in Jugend und
Simplicissimus Kurzprosa und Gedichte unterzubringen, in diesem vor
allem »Witze«, die nie mit vollem Namen gezeichnet wurden. Neben
seinen Initialen verwendete B. die Sigle »Agilolf«. Mehr als siebzig Texte
lassen sich ihm zuweisen.
Bis 1923 hatte der Simplicissimus »ein ziemlich alldeutsches Gesicht« ge
zeigt, sich dann unter dem neuen Chefredakteur Hermann Sinsheimer, der
das Blatt Mitte des Jahres 1929 verließ, satirisch gegen die aufkommenden
Bedrohungen der Demokratie gewandt. Auf Sinsheimers Anregung hatte
B. ab 1928 - wie er Hermann Seyboth berichtete - »mehr Witze [...], auch
mehr aktuell-politisch eingestellte« geliefert. »In der [...] Vorkriegszeit«, so
klärten Sinsheimers Memoiren die schwierige Position des Simplicissimus, hatte ein satirisches linksstehendes Blatt seine nie versagenden Angriffspunkte: den Kaiser und die Junker, den Militarismus und die Bürokratie im Reich und den Klerikalismus in Bayern. Nun aber, in der Republik, fehlte es an einer einheitlichen Angriffslinie, und man hatte nach rechts und links, nach dem rechten und linken Radikalismus zu zielen, also fast eine Politik der Mitte zu verfolgen - für ein satirisches Blatt die einzige unmögliche Situation. [...]
Unser damaliger Kampf gegen Stahlhelm und Hitlerei, der überdies von unseren Zeichnern mit halbem Herzen mitgemacht wurde, verfing am wenigsten bei der Jugend, denn sie lief in den zwanziger Jahren den beiden in Massen zu.
(Hermann Sinsheimer, Gelebt im Paradies. Erinnerungen und Begegnungen, München: Richard Pflaum Verlag 1953, S.234f)
Völkische Bibliophilie. In: Nr.31, 3 1.10.1926, S.4o7. Der Parlamentarier. In: Ebd., S.55o.
[Begräbnis] In: Nr.7, 16.5.1927, S.84. - Vgl. die Erzählung Erbbegräbnis am Lech, Bd.V.
Der Gerechte. In: Nr.49, 5.3.1928, S.667. Theater. In: Nr.7, 14.5.1928, S.83. Literatur. In: Nr.37, 10.12.1928, S.478. Lyrik. In: Nr.7, 12.5.1930, S.78.

S.259 Der Georgsritter
In: Orplid, 3, H.2, Kurzgeschichten, 1926/27, S.5-7 [Mai]. - Neue Fassung von Ariel, vgl. S.213.

S.262 27.Februar
In: Frankfurter Zeitung, Nr. 156, 27.2.1926.

S.263 Indianischer Film
In: Frankfurter Zeitung, Nr.213, 20.3.1926. Vgl. S.587 zu B.s Verhältnis zum Kino.

S.267 Regen
In: Frankfurter Zeitung, Nr.596, 12.8.1926.
Ein Manuskript u.d.T Um ein Spiel der Natur ist erhalten (vgl. an Bode, 10.10.1958).

S.269 Auf dem Brenner
In: Frankfurter Zeitung, Nr.346, 11.5.1926.
B.s erste Italienreise fand »im Auftrag der Frankfurter Zeitung im Mai 1926 statt; er wurde von Achmann begleitet (vgl. an Sendelbach, 19.5. 1926) und von Hans Lasser, der seine Reiseskizzen den Nachdrucken in der Magdeburgischen Zeitung beigab: »[...1 italia. Ein schönes Land, wir wissens von anno dazumal, mit Lasser selig» (an Seyboth, 5.4.1961; Nachl. Seyboth).

S.271 Der Scaliger reitet
In: Frankfurter Zeitung, Nr.356, 15.5.1926.

S.273 Die Froschangler von Padua
Zusammen mit Abenteuerliches Florenz, Der Scaliger reitet, sowie dem folgenden Text u.d.T. Aus dem italienischen Skizzenbuch, in: Magdeburgische Zeitung, Beil. »Reiseblätter», Nr.21, 22.5.1927.

S.274 Ferraresische Straße
Vgl. die vorhergehende Anm. - Zu der hier eingefügten Originalzeichnung Norditalienische Stadt von Hans Lasser vgl. die Anm. zu S.277.

S.276 In der Po-Ebene
In: Frankfurter Zeitung, Nr.409, 4.6.1926
.
S.277 Venedig
Zusammen mit Die Fackelhalter und Ravenna, sowie einer Originalzeichnung von Hans Lasser u.d.T Italienische Arabesken in: Magdeburgische Zeitung, Beil. »Reiseblätter«, Nr.27, 3.7.1927.

S.279 Die Fackelhalter
In: Frankfurter Zeitung, Nr.372, 21.5.1926.

S.280 Ravenna
In: Frankfurter Zeitung, Nr.380, 25.5.1926.

S.282 Gespräch
In: Frankfurter Zeitung, Nr.473, 28.6.1926.
Die berühmte Darstellung der Schlacht bei San Romano von Paolo Uccello stammt von 1456/57.

S.284 Abenteuerliches Florenz
In: Frankfurter Zeitung, Nr.421, 9.6.1926.

S.286 Italienische Landschaft
In: Frankfurter Zeitung, Nr.433, 13.6.1926. - Auch in: Magdeburgische Zeitung, Beil. »Reiseblätter», Nr.49, 8.12.1929 (mit der Originalzeichnung von Hans Lasser).

S.289 Salzburgiana
In: Vossische Zeitung, Nr.205, 2.9.1926.
Bei den Salzburger Festspielen, die vom 7. bis 29.August 1926 stattfanden, hatte Alexander Moissi die Titelrolle in Hugo von Hofmannsthals Jedermann übernommen; Max Reinhardt inszenierte die Turandot von Carlo Gozzi (in der Bearbeitung von Karl Vollmoeller). Dessen Pantomime Das Mirakel, in der die Madonna anstelle eines Ritters in den Kampf zieht, hatte im Vorjahr einen Sensationserfolg errungen - vor allem wegen des Auftritts von Diana Manners (d.i.: Lady Diana Cooper) als Madonna.

S.292 Ein bißchen Salzburg
In: Vossische Zeitung, Nr. 214, 12.9.1926.
Am 21.August dirigierte Richard Strauss bei den Salzburger Festspielen seine Oper Ariadne auf Naxos.

S.293 Die Geschichte von der goldenen Frau im Lechtal
In: Die neue Linie, 193o, H.12, S.9-13 [August]. -Die Passage S.302 ff. »Es kam [...] surrend und schaumwerfend« u.d.T Tiroler Dorf, in: Vossische Zeitung, Nr.238, 10.10.1926.-U.d.T Pfingstnacht in Tirol auch in: Magdeburgische Zeitung, Nr.269, 19.5.1929. S.25. Der deiktische Hinweis auf »die Innsbruckerin« dort läßt annehmen, daß diese Teile aus einer weitgehend ausgeführten Erzählung herausgelöst wurden; zum Erlebnishintergrund vgl. auch S.552.
Die Passage S.307 ff u.d.T »Dann kam [ ...] abgestorben und lebendig« Im Lechtal in: Vossische Zeitung, Nr. 184, 9.8.1927.
Der erste Abschnitt ist wohl von D.H.Lawrences bekannter Erzählung Sun (1926/28) angeregt; daß B. Lawrence schätzte, ist bezeugt (vgl. Hohof, , S.43).

S.3o8 Winterlich
In: Frankfurter Zeitung, Nr.925, 12.12.1926.

S.309 Zwölf Raben
In: Vossische Zeitung, Nr.3, 5.1.1927.

S.313 Indianer
In: Berliner Börsen-Courier, Nr.12, 8.1.1927.
B. zitiert die erste Strophe von Schillers Nadowessischer Totenklage (1798).

S.316 Tüchtige Diener
In: Frankfurter Zeitung, Nr.121, 15.2.1927. Vgl. Schmitz/Ziegler, S.21.

S.319 Anekdote
In: Frankfurter Zeitung, Nr.222, 24.3.1927.
Zu einem späteren Abdruck hat sich ein undatierter Begleitbrief B.s (vom Anfang der dreißiger Jahre) erhalten, der bezeichnend für seine Arbeitsweise ist: »Obwohl ich jetzt erst, für Ihren Zweck, zweimal das Wort >München< hineingesetzt habe, ist das mehr als geschickte Anpassung: Atmosphäre und Charakter der kleinen Anekdote ist von sich aus >münchnerisch>, scheint es mir.»

S.321 Anekdote vom Major Xanders
In: Frankfurter Zeitung, Nr.273, 12.4.1927. - Etwas erweiterte, dann häufig, auch in Rockenbachs Anthologie (vgl. Anm. zu S.251; dort S.235f.) nachgedruckte Fassung von: Reitunterricht, in: Simplicissimus,
30, 1925, S.356 [21.September].

S.323 Erbse
In: Vossische Zeitung, Nr.165, 17.7.1927. - Auch u.d.T Anekdote von der Somme nachgedruckt, z.B. in: Magdeburgische Zeitung, Nr.626, 10.12.1927; als Stabsarzt Erbse in Rockenbachs Anthologie (vgl. Anm. zu 5.251, dort S.231£), als Die Antwort in: Die deutsche Anekdote, hg.v. Karl Lerbs, Berlin: Th.Knaur 1943, S.489-491.

S.325 Die schöne Handschuhverkäuferin
In: Michael und das Fräulein und andere Geschichten, Frankfurt: IrisVerlag 1927, S.7-19 (vgl. S.567). - Auch in: EI, S.37-43. Die Erzählung »war in zwei oder drei Fassungen zwischen 1920 und 1925 entstanden und läßt [...] zwei stilgeschichtliche Schichten erkennen, die sich nicht bruchlos miteinander verbunden haben. Die ältere dieser Schichten erinnert an die ironische Kälte im Expressionismus, wie sie Britting
vor allem in einigen Kurzgeschichten des von ihm sehr bewunderten Gustav Sack vorfand [...]. Stofflich kommt dabei wohl Wedekinds Erzählung Das Opferlamm eine gewisse Patenschaft zu.« (Bode, S. i 5) Zum Stilwandel dieser frühen Erzählungen vgl. den Komm. zu Bd.III,2.

S.332 Ambros
In: Michael und das Fräulein und andere Geschichten, Frankfurt: IrisVerlag 1927, S.49-59 (vgl. S.567).
Zuerst in: Simplicissimus 29, 1924, S.2z2f. [7.Juli].

S.338 Auf einem Hügel über Aichach
In: Frankfurter Zeitung, Nr.339, 6.5.1928 (mit der Originalzeichnung von Hans Lasser).
Der Text schließt an die, ebenfalls mit einer Zeichnung Lassers (Abb. unten), erst am 16.5.1928 in derVossischen Zeitung erschienene Schilderung an; sie wurde später in die Erzählung Der Major (aus der Sammlung Das treue Eheweib) eingearbeitet (vgl. Bd.III,2). In einem Brief an Alex Wetzlar schilderte B. am 21.August 1951 seinen Ausflug: »Ich ging vor 25 Jahren zu Fuß von Dachau über Indersdorf nach Altomünster. Alte romanische Kirche in Indersdorf In Altomünster übernachtete ich und ging anderntags nach Aichach, wo es nach Aussage seiner Majestät Ludwig III. die besten Knackwürste Bayerns gibt. Ich finde die von Regensburg besser. Von Aichach, es war ein Pfingstmontag [...] wandelte ich in das nahegelegene Dorf Wittelsbach, und suchte, meines Königshauses gedenkend, die paar Trümmer auf, die noch von der Burg da sind.«

S.341 Der Ledergepanzerte
In: Der Tag (Berlin), 7.10.1928. - Auch in: Kriegsdichter erzählen, hg.v. August Friedrich Velmede, München: Langen-Müller 1937, S.49-52. - U.d.T Die Ehrenbezeigung in: Der namenlose Soldat, hg.v. Sigmund
Graff, Berlin: Scherl 1943, S.66-70.
Mitte 1928 berichtete B. Hermann Seyboth:
Eine neue Scherl Zeitschrift [vgl. S.6o9] bat mich um Mitarbeit und zahlte gleich bei Annahme 5o Mark für ein achtzeiliges Gedicht und 100 für eine kleine Prosaarbeit von zwei Schreibmaschinenseiten! Das sind Honorare, da ist die Frankfurter Zeitung schofel dagegen. Simpelwitze mach ich wenig mehr. Ich hab zuviel Geld. Und da werd ich faul.
Die Zeitschrift kam nicht zustande; die Prosaarbeit wurde dann im Tag,
dem großen älteren Blatt des Medienkonzerns, abgedruckt.
Die Klagen über den Untergang des Rittertums entsprechen denjenigen,
die Alfred de Vigny (Nr.12) erhoben hatte.

S.344 Hinterhauser und sein Fräulein
In: Berliner Illustrirte Zeitung, Nr.51, 16.12.1928, S.22o9-221o. - Vgl. die überarbeitete Fassung Das betrogene Fräulein (Bd.III, 2). B. schrieb die Erzählung für das Novellenpreisausschreiben der Berliner Illustrirten im Sommer 1928, vgl. deren Bericht am 3o.November 1928; neben den fünf Preisen von je 3000,- Mark (vgl. S.61o zu den Gewinnern) wurden noch zwölf Sonderpreise von je 5oo,- Mark vergeben, u.a. an Oskar Maria Graf, Robert Neumann, Willi Reindl, Otto Soyka, Ernst Weiss und Otto Zoff.

S.349 Die Könige
In: Jugend, 33, 1928, S.826f. [22.Dezember] mit den beiden Zeichnungen von Otto Nückel, einem regelmäßigen Mitarbeiter von Jugend wie Simplicissimus. Zum Stoff vgl. S.58.

S.356 Ein Pferd überm Fluß
In: Vossische Zeitung, Nr.101, 1.5.1929.
 
 

Dramen

B. hatte sich schon in der Vorkriegszeit als Dramatiker versucht. Der verschollene Einakter-Zyklus An der Schwelle wurde unter der Regie von Wilhelm Benthien am 27. März 1913 vom Stadttheater Regensburg uraufgeführt und am 7. April 1913 wiederholt.
Den ersten, in Wien spielenden Einakter hatte B. mit Erwin Weill zusammen verfaßt, einem jungen Wiener, der sich während des Jahres 1912 in Regensburg aufhielt.
Neben den motivischen und thematischen Anregungen Schnitzlers (vgl. Anm. zu S.44) soll ihm auch «eine Dame der besten Regensburger Gesellschaft, deren Amouren mit sehr jungen Männern damals Tagesgespräch waren, [...] den Stoff« geliefert haben. (Färber; vgl. S.570f.)
In den Regensburger Neuesten Nachrichten erschien am 28. März anonym eine Besprechung der Uraufführung, die wohl der bei diesem Blatt allein für die Theaterkritiken zuständige B. verfaßt hatte:
An der Schwelle. Einakter-Zyklus von Georg J. Britting Regensburg. 28.März
In jeder Stadt ist die Uraufführung eines Werkes gewissermaßen ein Ereignis, dem man mit Spannung entgegenzusehen pflegt. Aber in Regensburg vermag nicht einmal eine Premiere den lethargischen Schauspielschlaf gewisser Kreise zu stören. Sie dösen ruhig weiter und überlassen es dem kleinen Häuflein wirklicher Kunstfreunde, Premierentiger zu spielen.
Gestern lieferte sich ein junger Regensburger, Herr Georg J. Britting, der sich schon seit längerer Zeit die ersten literarischen Sporen verdient hat, dem Seziermesser seiner Zeitgenossen aus. Er erzielte mit seinem Einakterzyklus einen überaus warmen, unbestrittenen Erfolg, der ihm wohl Ansporn sein wird, auf der beschrittenen Bahn in stetiger Vervollkommnung weiterzuwandeln.
Der beste der gebotenen Einakter schien uns
Madame
von Erwin Weill und G.J.Britting
zu sein.
In straffer und fein geschliffener Dialogführung ersteht vor uns ein Dichter, der das Leben noch rosenrot sieht, dem die hohen und herrlichen Ideale noch nicht verloren gegangen sind. Die von ihm heimlich geliebte Frau erhebt er in seiner Illusion zum Wundergefäß voll Reinheit, Heiligkeit und Tugend, und empört und bis ins Mark getroffen fährt er auf, als ihm sein Freund Frauenart und Frauenwesen im Bilde entblättert bis auf den kahlen Stengel. Er würde es nicht ertragen, sein Idol beschmutzt und zertrümmert zu sehen, er fürchtet, von der Geliebten selbst in den ihm furchtbar drohenden Abgrund der Enttäuschung und Ernüchterung hinabgestoßen zu werden und - verzichtet darauf, sie überhaupt kennen zu lernen. Sein Ideal bleibt ihm dadurch rein und unberührt erhalten.
Wie gesagt, der Dialog bewegt sich auf einer recht achtbaren Höhe und