DER UNVERSTÖRTE KALENDER
 

Nachgelassene Gedichte 
Nymphenburger Verlagshandlung 1965 
Herausgegeben von Ingeborg Schuldt-Britting und Friedrich Podszus

In den Morgenstunden des 27. April 1964 starb Georg Britting. Dem in der Villa Massimo in Rom weilenden Paul Alverdes hatte Curt Hohoff tags zuvor noch Brittings Herzinfarkt mitgeteilt und geschrieben, daß mit dem Schlimmsten zu rechnen sei: »Wir beschlossen, die nächsten und ältesten Freunde zu verständigen: Hanser, Roth und Sie.« Alverdes konnte nicht mehr zur Beerdigung nach München kommen. Hohoff schrieb ihm am 3. Mai 1964:

Mit Britting ist es sehr rasch gegangen und vielleicht unerwartet rasch. Kiefhaber hat viel für ihn getan, war Stunden und halbe Nächte bei ihm, hat ihn medizinisch wohl versorgt. Seine Versuche, ihn in ein Krankenhaus zu schaffen, scheiterten am Willen Brittings und seiner Frau - und wir müssen jetzt froh sein, daß sie scheiterten. Sie hätten unserm Freund unnötige Erregung, Qual und Sorgen gebracht, denen er nun enthoben wurde. [...] Uns allen gingen Ende und Verbrennung sehr, sehr nahe. Die Zeremonie im Krematorium war mir ein Greuel. [...] Mit ihm ist das Zentrum unseres Kreises leer geworden, und es fragt sich ja, ob es zu
sammenhält. Erholen Sie sich, genießen Sie Rom und betrüben Sie sich nicht allzu sehr! Für unsern lieben Freund war dieser Tod wahrhaftig eine Erlösung von Sorgen und Ängsten. [DLA]
Brittings literarischer Nachlaß befand sich in einer Mappe, die neben Maschinenabschriften einzelner Gedichte und Prosatexte auch stark überarbeiteteTyposkripte enthielt, außerdem eine Anzahl undatierter Zeitungsbelege von alten und neueren Arbeiten. Der Entwurf- mit Bleistift notiert - für einen neuen Gedichtband fand sich ebenfalls. Am 23. Februar 1963 hatte es eine letzte Unterredung mit dem Verleger Berthold Spangenberg gegeben, bei welcher der Plan eines Gedichtbandes und auch eines Prosabandes erörtert worden war; zu einer konkreten Zusage Brittings war es aber nicht gekommen. Sein Zögern hatte, abgesehen von seinem schlechten Gesundheitszustand, wirtschaftliche Gründe: Die noch nicht in Buchform veröffentlichten Texte bildeten durch Zeitungsveröffentlichungen den Hauptteil seines Einkommens. Sein Arbeitsbuch vermerkt über Jahre hin, leider undatiert, eine Reihe von Abdrucken jener Gedichte, die den Unverstörten Kalender bilden.
In seinem Kondolenzbrief hatte Spangenberg versichert, Georg-Britting-Stiftung Britting in Fragen, in denen sie Mitberatung des Verlegers erwarten dürfe, zur Verfügung zu stehen. Mit der Zusicherung von Friedrich Podszus, in die Mitherausgabe des Nachlasses einzutreten, konnte Georg-Britting-Stiftung Britting der Nymphenburger Verlagshandlung den Vorschlag unterbreiten, der sechsbändigen Gesamtausgabe, die seit 1961 vorlag, zwei Nachlaßbände folgen zu lassen, die den vorausgegangenen Bänden angepaßt sein sollten. Mit Podszus stand ihr nicht nur ein Freund Brittings, sondern auch ein erfahrener Verlagslektor zur Seite. Als er einige Jahre nach der gemeinsamen Arbeit, im März 1971, starb, schrieb Joachim Kaiser am 9.März 1971 in der Süddeutschen Zeitung:
Podszus war, in den zwanziger Jahren, mit Walter Benjamin befreundet, als dieser noch nicht Mode gewesen ist; und er war, in den frühen fünfziger Jahren, mit Adorno befreundet, als auch Adorno noch nicht wirklich »Mode« war. Podszus ist Verlagslektor gewesen, hat dem Suhrkamp Verlag in schweren Zeiten geholfen, hat - als Person - ein Beispiel für die humanisierende Wirkung von Kultur gegeben und geboten. [...] Für Podszus war »Bildung« nichts Totes, kein Ballast, der ihn beschwert hätte. Er wußte gern, ungeheuer viel und leicht. Er ließ sich mit Vergnügen ausfragen und ausnutzen (im »kleinen Podszus nachschlagen« nannte man das sanft schadenfroh und liebevoll unter seinen Freunden). Daß er sich unter Büchern und Buchmachern auskannte: nun gut [...]. Aber Podszus wußte mehr, wußte sozusagen »alles«: auch wie man Krebse um 18oo zubereitete, auch welche Verben bei Melanchton am häufigsten sind, auch wo die meisten Menschen zu mogeln beginnen, sogar die Ehrlichen.
4o6 ANHANG
Mit Annemarie Seidel-Suhrkamp hat er die Glasharfe übersetzt [...] auch Eliot und Charles Lamb übertrug er. Für die Respektabilität des gedruckten Wortes hat er sich mit dem Gewicht eines gelebten moralischen Anspruchs eingesetzt. [...] Eines seiner poetischen Werke heißt »Freund der Erde«.
Nachdem Podszus Einsicht in die Nachlaß-Manuskripte genommen hatte, empfahl er in seinem Brief vom 30.6.1964:
 
Ich schlage vor, daß wir uns die Gedichte jeder laut vorlesen, um über die Fügungen der Bilder auch zu den melodischen, rhythmischen und metrischen Fügungen vorzudringen. Das wird uns ein Anhalt sein, für die Unterschiedlichkeit der Gedichte und die Ordnung zu einem Ganzen den möglichst besten Kompaß zu finden. Da dem Vernehmen nach Britting manches zerstört hat, was bei seinen Skrupeln für ihn mißraten war, sollten wir nicht bei dem vorliegenden Material mit unseren Zweifeln kommen: Hätte er dies, hätte er das gewünscht, geduldet [...]. Dem Dichter sei jede Duldung gewährt!
Dabei ging es um die »Ordnung im Ganzen«, während »die Lesarten für spätere Zeiten« aufgehoben sein sollten. Was Konzept und Titel betraf, teilte Georg-Britting-Stiftung Britting am 24. Juli 1964 Georg Jung mit, Podszus schlage vor, als Titel eine Gedichtzeile aus dem Gedicht »Das alte Leben« zu nehmen: »Der unverstörte Kalender«, und die Anordnung der Gedichte, wie in Brittings früheren Bänden, jahreszeitlich vorzunehmen, also mit einem Neujahrsgedicht zu beginnen und mit einem Silvestergedicht zu enden.
Nach Besprechungen mit jung, der über jede Gedichtfassung, wenn es mehrere Typoskripte gab, mitentschieden hatte, schickte Georg-Britting-Stiftung Britting am 23. September 1964 das Manuskript an Martin Gregor-Dellin, den damaligen Lektor der NymphenburgerVerlagshandlung:
Hier ist nun also das Manuskript des Gedichtbandes, wir haben von den über 8o Gedichten diese 75 ausgewählt, nach eingehenden Besprechungen mit Herrn Jung.
Auf Gregor-Dellins Vorschlag hin wurden noch vier der Gedichte ausgeschieden. Sie finden sich in dieser vorliegenden Ausgabe unter den »Verstreut veröffentlichten Gedichten«.



DRUCKNACHWEISE UND ANMERKUNGEN                                   407

S. 219 Rede an den Mann Atlas
E: Krakauer Zeitung, Nr. 1, 1.1.1942, u.d.T. Dem Manne Atlas.


                                   Zeichnung Alfred Kubin

V.12-13] Gab man uns mehr nicht / als man tragen kann
(In: Unterhaltungsbeilage: Ein Zeichner und drei Dichter. Beiträge zu einem Blatt von Alfred Kubin. Frank Thieß: »Oh, unglückseliger Atlas!« oder vom Werte der Kunstbetrachtung.
Eugen Roth: »Der Kugelträger«. Gedanken zu einem Bild Kubins. Georg Britting: »Dem Manne Atlas«.)
D1: Süddeutsche Zeitung, Nr. 262, 2. 11. 1957
......Beilage: Buch u. Zeit, zu einer Zeichnung von Alfred Kubin. 
D2: Merkur, 18. Jg., Juli 1964, Gedichte aus dem Nachlaß, S. 627. 
D3: UK, S. 7.

S. 22o Das Neue Jahr
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,l,E,69). 
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 3oo, 29.12.1951, u.d.T.Ausblick.
V.2 schmackhafte] gnädige
V.3 bitteres Zeug] bittere Frucht V6 Das Geringste] Das Geringe 
V.8 Grätige Hering.] Billige Schellfisch!
V.11 am Herde allein sein:] beim Kochen allein sein: 
D1: Salut Silvester. Deutsche Neujahrsgedichte.
......Hg. Georg Schneider, München: Langen-Müller, 1960, S. 55 f. 
V.1 nahts] kommts
V.8 Grätige] Salzige 
V.11 Herde] Ofen 
V.12 es.] das!
D2: UK, S.8.
Laut Georg Jung 19. 11. 1951 entstanden.

S. 221 Der Winterstier
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,38). 
E: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. 1.1964.
V.15] Vorm Wind erstarrt 
V.21 Ob selbst] Ob nicht 
V.23 Nicht auch] Auch noch 
D: UK, S.9.
Laut Georg Jung 11. 12.1952 entstanden.

S. 222 Die Winterrose
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 37 vom 14. 2.1953 
V.1 weißen] späten
V.4 Lieblich] Rosig
V.5 rote Blut] dunkle Blut
V.6 dunkler Wolke] weißer Wolke
V.7 die Wut des Feuersturms] der Zorn der roten Flut 
V.12 nimmer] niemals
D1: Gedicht 56, S.15. 
V.1 wie in E
D2: Die neue Furche 28, Heft 3, 1957, S. 174. 
Varianten wie in E
D3: UK, S. 1o.
Laut Georg Jung 22.1.1953 entstanden.

S. 223 Winterbild
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,49).
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 28,  4. 2. 1954
V 8 Wie Hunde tun: ob ihn auch niemand störe
.......] mißtrauisch hoch: daß ihn auch niemand störe
D: UK, S. 11.
Laut Britting 1954 entstanden.

S. 224 Das weiße Bett
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,28). 
E: Akzente, 1. Jg., Heft 2, 1954, S. 131.
D: UK, S. 12.
Laut Britting 1953 entstanden.
Interpretation von Heinz Piontek in: Gedichte und Interpretationen. 
Hg. Marcel Reich-Ranicki, Frankfurt a. M.: Insel, 1976, S.132-134.

S. 225 Winterliches Harfenspiel
H: Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,11).
E: Die Neue Zeitung, Nr. 2,  3./4.1.1953 u.d.T. Nordwind.
V.8 lieblichen] prächtigen 
V.11 süß] hart
D: UK, S. 13.
Laut Britting Weihnachten 1952 entstanden.

S. 226 Im Februar
H: Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,9). 
E: Akzente, 1. Jg., Heft 2, 1954, S. 128.
D1: Frankfurter Neue Presse, 5. Februar 1955. 
Versgliederung wie folgt:
V.1 gern / der
V.2 noch / Februar 
V.3 Wolken / wie
V4 Bratgewand / zart, 
V.5 Wind, / ein
V.6 ist / hüllenlos 
V.7 Augen, / sieht 
V.8 Friedhöfe / glänzt 
V.9 Frauen / her
V.1o an / die
V.11 Licht / erschreckt 
V.13 fern,/ da
V.14 schlägt / mit 
D': UK, S. 14.
Laut Britting 5. 1. 1953 entstanden.

S. 227 Über Nacht
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,52).
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 42, 18.2. 1956. 
D: UK, S. 15.
[Dazu] Von Georg Britting, der am 17. Februar 65 Jahre alt wurde, erscheint im Frühjahr dieses Jahres in der Nymphenburger Verlagshandlung ein Band »Geschichten und Gedichte«, ferner ein Reclam-Bändchen mit Erzählungen.
Laut Georg Jung 4. 1. 1953 entstanden.

S. 228 Einsames Würfelspiel
H: Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,32). 
E: Merkur, B. Jg., August 1954, S. 735, u.d.T. Die Würfel.
D1: Die Zeit, Nr. 8, 24. 2.1955. 
D2: Jahrhundertmitte, S. 23. 
D3: Gedicht 56, S. 14.
D4: Merkur, 18. Jg., Juli 1964, Gedichte aus dem Nachlaß, S. 628, 
......u.d.T Ausdauer beim Würfeln.
V.2 geschüttelt] gerüttelt 
D5: UK, S. 16.
Laut Georg Jung 19.3. 1954 entstanden.

S. 229 Versailles, im Februar
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,3). 
E: Akzente, 6. Jg., Heft 2, 1959, S. 157 f.
D1: UK, S. 17.
Laut Britting 1919 entstanden.

S. 230 Zorn im späten Februar
Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,58). 
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 44, 21.2.1952.
Die 1.Strophe nur in E:
.........Und noch einmal: die Fenster sind gefroren! 
.........Wir glaubten gern, es wäre Frühling schon! 
.........Nun hat er doch sein frühes Spiel verloren - 
.........Der Nordwind pfeift mit einem schrillen Ton. 
V.3 Die armen Hasen sind in argen Nöten:
....] Die magern Hasen sind in großen Nöten, 
V.5 liegt das Feld] liegt die Welt
V.9] Unter dem Schnabelhieb der Räubertiere, 
V.11 bis zu Krebs] bis zu Aal
D1: Merkur, 7.Jg., Februar 1953, S. 166. 
V.3 argen Nöten] Angst und Nöten 
D2: UK, S. 18.

S. 231 Die Enten wissen ihn
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,19). 
E: Das Reich, Nr. 7, 13.2.1944, u.d.T. Erster Frühling.
V.4 Sitzt junges Volk darin] Es sind ja Knaben drin! 
V.5] Zwar ist es Februar, doch ist es Frühling schon! 
V.7-1o Die Weiden fangen schon an sich zu färben 
..........Der Frühling singt sein Lied. Und selbst im Krächzeton 
..........Der Krähen ist ein Stück davon.
..........Das Herz spürt den Gewinn. 
V.11 Und wenn - das] Laß nur, das
V.12 jetzt nicht mehr verderben] nimmermehr verderben 
V.13 des Lichts] des blauen Lichts
V.14 wirds erst März] ist's richtig März 
V.15 Noch süßer] Noch blauer
V.16] Das Eis des Winters bricht zu grünen Scherben! 
D1: Süddeutsche Zeitung, Februar 1952.
D2: Akzente, 6. Jg., Heft 2, 1959, S. 159. 
D3: UK, S. i9.
Laut Britting 31.1.1944 entstanden.

S. 232 Der letzte Schnee
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,27). 
E: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 98, 7. April 194o.
V.2-5] Er lag nur eine Stunde./ Nun ist er fort. /Die Gräser haben noch 
..........von seiner Nässe.// Der Kies ist feucht, / Feucht sind die Weidenkätzchen, ..........schneetränenschwer. // Die Sonne glüht. / Sie spiegelt sich im Bach.
V.7 in kriegerischer Pracht] in dieser Kriegertracht 
V.12 die Mächtige, im Goldgewand
........] die Kriegerin im Strahlenhelm, 
V.15 stirbt] verdirbt
D1: Die Neue Zeitung, Nr. 82, 7.7.1951. 
D2: Weltstimmen, 21. Jg., Heft 3, März 1952.
,,,,,,Hg. Heinz Gültig, Stuttgart: Franckh'sche Verlagshandlung, S. 97. 
V.7 fehlt in UK] Sie rückt den Helm zurecht und lacht:
Sie sieht sich gern in dieser Kriegertracht! 
V,13] Sie siegt, die Liebliche, im Streitgewand
V.17] Ruhmlos verdirbt 
D3: UK, S. 20. 
Interpretation von Walter Höllerer in D2, S. 97 f.

S. 233 Der Bock
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,3o).
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 51, 3.3.1954, u.d.T Vorfrühling. 
D1: Die Zeit, Nr. 14, 7.4.1955, u.d.T. Im Frühjahr.
D2: UK, S. 21.
Laut Georg Jung 9. 2.1954 entstanden.

S. 234 Botschaft der Bäume
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,53). 
E: Simplicissimus 49, Mai 1944, S. 206,
u.d.T Schau, wie's die Maulwürfe treiben!
Zwischen Zeile 2 und 3] Die Vögel beziehen ihr altes Nest 
V.3 umbrummen] umflügeln
V.4] Ob es auch noch zu gebrauchen ist. 
V.5-8] Hebe den Arm, du! Strecke das Bein! 
..........Winterlich sind sie dir fast eingerostet.
..........Schmeckt die Luft nicht silbern wie Wein? 
..........So einen hast du schon lang nicht gekostet, 
..........Wenn du ein erfahrener Trinker auch bist!
..........Schau in den Himmel! Dem Vogelflug zu! 
..........Flügellos, mußt dich bescheiden!
..........Läßt dir dein unruhig Blut keine Ruh? 
..........Will es die Vögel, die Bienen beneiden? 
V.11-16] Alles im Frühling will auferstehn!
.............Daß sich's dir auch hier im Talgrund beweist: 
.............Schau, wie's die Maulwürf schon treiben!
.............Was wolln sie hier oben? Es treibt sie die Pflicht!
.............Sie wolln's, die Verwegenen wagen, 
.............Und wie ihre Herzen auch schlagen: 
.............Solchem Befehl widerstehen sie nicht! 
V 17 Und wollns,] Sie wolln's
D1: Süddeutsche Zeitung, Nr. 86, 14.4.1950.
V.3 ihren Korb umbrummen ] ihr Strohhaus umschwirren 
V.4 Ob er] Ob es
V.5] Du wendest dein Antlitz den Störchen zu - 
V.7] Dort hinauf trägt dich kein
V.9 Bleiben] Sie bleiben
V.11 Zum Bachgrund] Zum Talgrund
V.16 Und diesem Befehl] Und solchem Wort 
D2: Jahresring 58/59, S. 8
D3: UK, S. 22.
Laut Georg-Britting-Stiftung Britting 16.4. und 5. 5.1944 entstanden.

S. 235 Stumm, dingliches Glück
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 213, 5.9.1959 
D: UK, S. 23.
Laut Georg Jung 20.7. 1959 entstanden.
Zu diesem Gedicht schreibt Britting am 17. August 1959

das neue gedicht, das ihnen gottseidank gefällt, ist 30 jahre alt, aber auch neu. ich hatte es vor 30 jahren in den papierkorb geworfen, hatte keine abschrift mehr davon, aber plötzlich ließ es mir keine ruhe mehr, ein paar worte hatte ich noch im gedächtnis. vierfiinftel ist es neu, eine schwierige geburt und wiedergeburt. an revient toujours ...

S. 236 Die Ratten
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,46). 
E: Süddeutsche Zeitung, Nr. 18, 23.1.1954.
D1: Merkur, 8 Jg., August 1954, S. 735. 
V.13-14] Jägergesänge, träumt /
.............Vom roten Blute, prächtigem Mord, derweil 
D2: Unvergängliche deutsche Lyrik. Hg.Wilhelm Elsner, München: .......................................................Langen-Müller, 1955, S.480.
D3: Gedicht 56, 1956 S. 13.
D4: Die Zeit, Nr. 22, 27.5. 196o.
D5: Hier schreibt München. Hg. Karl Ude, 
......München: Langen-Müller, 1961, S. 247. 
D6: UK, S. 24.
Laut Georg Jung Silvester 1952 entstanden.

S. 237 Fremder Frühling
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,25). 
E: Die Erzählung 1, Heft 4, Mai 1947.
V.4 Und wie] Wie
D1: Süddeutsche Zeitung, Nr. 92, 19.4.1952. 
V.1o immer warn] immer schon war:
D2: Hyperion-Kalender 1954, München: Desch. 
D3: UK, S. 25.
Laut Georg-Britting-Stiftung Britting datiert 31. 4. 1944.

S. 238 Venedig
H:Typoskript in der Bayerischen Staatsbibliothek (Ana 365,I,E,68). 
E: Akzente, 3. Jg., Heft 2, 1956 S. 103.
D1: Süddeutsche Zeitung, Nr. 118, 17. 5.1958, 
......u.d.T. Venezianische Dämmerung. 
D2: Süddeutsche Zeitung, Nr. 110, 2. 5. 1965. 
D3: UK, S. 29.
Laut Georg Jung August 1956 entstanden.
Interpretation in: Bode, S. 126 f. 
Zum ersten Gedicht
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