zum Band 1
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Die Irren.
Peter sah mißtrauisch zu Innocenz hinüber. Innocenz lag im
Schaukelstuhl, bewegte die Arme wie am Steuer und segelte über das
unruhige Wasser. Von Zeit zu Zeit brüllte er ins Nebelhorn. Als der
Wellengang immer heftiger wurde, klammerte er sich ängstlich am Maste
fest. Der Sturm ließ nach. Innocenz stieg vom Schiff. Palmen und
Klippen. Ein Weg lief landeinwärts. Peter kam des Wegs daher. Er rief
Peter an. Peter stand am Fenster und drehte sich nicht um. Ließ Innocenz
schreien. Aber Innocenz hatte ihn schon wieder vergessen. Er kniete am
Boden, wo er Glänzendes gefunden hatte. Licht, von der Sonne auf die
Bretter geworfen. Innocenz badete seine Nägel in dem Blanken. Er spülte
lächelnd die Hand darin. Hob sie und sah das Licht tropfen. Er schmiegte
die Wange in das Weiße und spürte Wärme. Peter sah ihm
zu. Er schlich beunruhigt näher. Eifersüchtig. Er kniete neben
Innocenz, auch die Hand in dem Blanken zu waschen. Auch die Nägel
im Glanz zu baden. Die beiden Hände berührten sich. Stemmten
sich gegeneinander. Peters Hand, groß und zornig, drängte die
schmälere des Innocenz in den Schatten. Innocenz packte die Hand Peters
wie ein freches Tier am Nacken und schleuderte sie weg. Peter kniff die
Augen zusammen. Er hob die Hände wie Zangen und legte sie langsam
um den Hals des Innocenz. Der sah ihn freundlich und neugierig an und strudelte
mit den Fingern im Glanz, der ihm nun wieder ganz gehörte. Peter drückte
fester zu. Er wühlte die Daumen ins Fleisch. Innocenz, rot, geschwollen
das Gesicht, war ihm nicht böse. Er machte einen Versuch zu lachen.
Es zuckte um seine Mundwinkel, es flirrte um seine Augen, es warf um seine
Nase lustige Falten. Aber aus seiner umklammerten Kehle konnte kein Ton
dringen. Peter lockerte kurz die Krallen. Da lachte Innocenz. Laut, fröhlich,
schmetternd, aus ganzem Herzen, tief heraufgeholt. Schon schlossen sich
Peters Finger wieder. Mit den Augen lachte Innocenz noch als er schon tot
war. Peter zog den Leichnam zum Fenster und versteckte ihn in den Falten
des Vorhangs. Dann beugte er sich zu dem Blanken nieder, das nun sein unbestrittenes
Eigentum war, und legte freudig die Finger hinein. |