Georg
Britting
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» Unter hohen Bäumen « Band 4 Seite 142
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VEILCHEN
Wo die Veilchen stehn
Im ersten Gras
Im Vorübergehn
Siehst du das –
Eine alte Frau,
Die sich zu ihnen bückt,
Und sich eines pflückt,
An die Brust sich steckt
Das junge Blau.
Und die Frau
erschrickt,
Als hätte sie getan,
Was sich nicht für sie
schickt,
Als gäbs für Blumenraub
Nur eben eine Zeit:
Die Zeit im
Mädchenkleid,
Da Brust an Brust sich
drückt
(Nun wird sie rot) –
Als sei für Veilchen
das,
Und ihnen vorbestimmt,
Der schönste Tod.