Hilfe
Zum nächsten Gedicht

index

Drucknachweise und Anmerkungen 



Lieferbare Ausgabe:

Georg Britting
Sämtliche Werke  

Taschenbuchausgabe
in 23 Bänden

Band 5 »Unter hohen Bäumen«
Seite 20
Editionsnotiz zu dieser Ausgabe



Georg Britting
Sämtliche Werke 
» Unter hohen Bäumen «   Band 4   Seite 150
© Georg-Britting-Stiftung - Alle Rechte vorbehalten /   zu den Rechten:
    .

WEG DURCHS MOOR

Den Weg durchs Moor zu gehn,
Wo fern die Berge stehn, 
Durchs braune Moor zu gehn, 
Wo Torf gestochen wird, 
Durch Schilf und Rohr zu gehn, 
Wo Tümpel glänzen.

Klein auf dem Hügel sitzt, 
Wie eine Schnecke schier, 
Die Bauernkirche. 
Über das Moor her kommt, 
An einem Strick den Stier,
Der Metzgerbursch.

In den Furchen liegt 
Der letzte Schnee, 
Und am Himmel fliegt 
Die weiße Wolke.

Im Tümpel spiegeln sich,
Und sind voll Übermut, 
Weil sie die ersten sind, 
Die Schlüsselblumen.

Es rührt der Frosch sich schon, 
Der grüne Strolch. 
Durchs Kraut hin eilt davon 
Der Feuermolch, 
Es stach ein Blatt nach ihm 
Grad wie ein Dolch.

Mit runden Augen schaut 
Der Stier uns an. 
Es rückt am Hut 
Und sagt: Grüß Gott! 
Der Metzgerbursch, 
Und treibt mit Hüh und Hott 
Das Tier dann an. 
Dem gehts nicht gut, denkt man, 
Was nützt ihm Horn und Mut? 
Bald rinnt sein Blut.

Am Walde steht, ganz vorn, 
Wo er das Moor erreicht, 
Wie Silber ausgebleicht 
Die morsche Hütte. 
Die Lerche steigt so leicht, 
Und singt ihr Lied dabei, 
Nach Lerchensitte. 
Wie schlafend liegt das Land, 
Blauhimmelüberspann
Im müden Frühling.