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Georg Britting liest

In CD 1 enthalten

Georg Britting
Sämtliche Werke 
- Rabe, Ross und Hahn -   Band 2   Seite 185
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© Georg-Britting-Stiftung  - Alle Rechte vorbehalten      zu den Rechten:


 

Der Mond

Auch wenn er,
Immer zu seiner Frist,
Rund und voll ist, der Mond,
Und das nimmt er genau,
So genau, daß man die Zeit danach mißt, 
Ist er nicht immer gleich groß.

Wenn ein dunstiger Tag sich senkt, da, 
Über die Waldschlucht, steigt er herauf, 
Riesig und nah,
Rötlich dämmernd, und deckt
Das halbe Himmelsgewölb.
Und der Hirsch, der im Tann sich versteckt
Hielt, tritt hervor, friedlich beglänzt,
Und neigt
Äsend das Haupt.

Aber wenn er im kalten Winter sich zeigt, 
Ist er klein und weiß,
Wie eine Lampe aus Eis
Hoch in die frierende Bläue gestellt.
Furchtlos durchwandert sein Licht
Die fremden Bereiche
Der oberen Welt.

Und ist doch immer der gleiche,
Der unsere Nächte erhellt,
Und uns und unseren Vätern
Seit tausend Jahren gefällt.
Das tut er wohl auch noch den Spätern.
 
 
 
 
 
 

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