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Drucknachweise und Anmerkungen Band 1
Drucknachweise und Anmerkungen Band 1

* Drucknachweise und Anmerkungen Band 2
Drucknachweise und Anmerkungen Band 4
 




Lieferbare Ausgabe:

Georg Britting
Sämtliche Werke  

Taschenbuchausgabe
in 23 Bänden

Band 6 »Nachlese« Gedichte 
Seite 72
Editionsnotiz zu dieser Ausgabe



Georg Britting
Sämtliche Werke 

    Band 1  Seite 55 bis 63 und 74 bis 87 "Frühe Gedichte" 1911 - 1919 
    Band 1  Seite 529 bis 558 "Gedichte aus den zwanziger Jahren"  
 *   Band 2  Seite 211 bis 231 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"  
/ Seite 219
    Band 4  Seite 295 bis 309 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"
© Georg-Britting-Stiftung - Alle Rechte vorbehalten /   zu den Rechten: 



Morgenritt

In der Morgenfrische steht der Gaul bereit,
Der Zügel hängt, die Bügel blitzen.
Mit einem Schwung im Sattel zu sitzen:
Wie ist die Welt weit,
Und blau von Licht und Seligkeit.

Die Wolken treiben langsam im Wind
Und spiegeln sich im Fluß,
Noch weißer fast als sie droben sind.
Ein Weiher am Wegrand dämmert blind,
Sein Wasser wie Feuer im Moor verrinnt.
Ein Graben.  Hinüber!  Im Schuß

Seh' ich drüben den Kirchturm blinken
Und im Grünen wieder versinken.
Im Wald, im rabenschwarzen Wald,
Wie dumpf jetzt der Galoppsprung hallt!
Nun Trab.  Mit goldenen Zinken

Baut sich in den Himmel die Stadt.
Die Sonne hat sich mächtig hervorgetan,
Da kommt auf dem Fluß breitbäuchig ein Kahn,
Der Äpfel geladen hat.

Die gelben Kugeln leuchten
Und rote zwischendrin.
In den Büschen ein Stampfen und Glänzen:
Kentauren, die lange verscheuchten?
Die Freunde!  Sie sind es, sie kränzen
Sich lustig die Mützen zum Tagbeginn,
Und die Pferde mit wehenden Schwänzen
Haben Rennen und Springen im Sinn
Und blähen die Nüstern, die feuchten,
Und schnauben voll Mut vor sich hin.