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Lieferbare Ausgabe:

Georg Britting
Sämtliche Werke  

Taschenbuchausgabe
in 23 Bänden

Band 6 »Nachlese« Gedichte 
Seite 78
Editionsnotiz zu dieser Ausgabe



Georg Britting
Sämtliche Werke 

    Band 1  Seite 55 bis 63 und 74 bis 87 "Frühe Gedichte" 1911 - 1919 
    Band 1  Seite 529 bis 558 "Gedichte aus den zwanziger Jahren"  
 *   Band 2  Seite 211 bis 231 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"  
/ Seite 224
    Band 4  Seite 295 bis 309 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"
© Georg-Britting-Stiftung - Alle Rechte vorbehalten /   zu den Rechten: 



Ohne Titel

Was immer die Deutschen sich träumend ersehnten,
Wofür sie litten und fochten und fielen,
Die besten der Männer,
Die Sänger der Lieder;
Die Helden der Schlacht,
Und was sie verzagt dann schier nicht mehr zu hoffen gewagt:
In einem herrlichen Jahr
Ward es gewaltig vollbracht.
 
 



DRUCKNACHWEISE UND ANMERKUNGEN 362 - 366
 
 

S. 224 [Was immer die Deutschen...]
E: Dem Führer. Gedichte für Adolf Hitler.  [ hierzu Berichtigung]
Hg. v. Karl Hans Bühner. (Deutsches Wesen 15). Stuttgart u. Berlin: 
Georg Truckenmüller Verlag 1939-
D: Dem Führer. Worte deutscher Dichter. Ausgewählt von August Friedrich Velmede. Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht (Abteilung Inland). 
Zum Geburtstag des Führers 1941. Heft 37, S. 23.
Der jener nationalsozialistischen Anthologie von 1939 vorangestellte Text »Zum Geleit« von 
Philipp Bouhler lautet:
Zu allen Zeiten haben große Ereignisse in der Dichtung, dem Spiegelbild des Lebens, ihren künstlerischen Niederschlag gefunden. Und immer waren es die Großen der Geschichte, 
war es der Mann, der Unsterbliches schuf, war es der Held, die Persönlichkeit, das Genie, 
an denen sich die Künstler ihrer Tage entzündeten, von denen sie erfüllt, bewegt und zu 
großen Schöpfungen begeistert wurden.
So mögen denn in einer Zeit, da Adolf Hitler das neue Reich geschaffen und eine neue 
Epoche der Weltgeschichte eingeleitet hat, diese Blätter Zeugnis ablegen von dem Ringen 
der heutigen Generation um die dichterische Gestaltung des größten Heroen des deutschen 
Volkes!
Die Zeitschrift Das Innere Reich, eine »ausgesprochen Süddeutsche Zeit
schrift« (Mallmann S. 152), deklarierte das Maiheft 1938 zum »Sonderheft
zur Heimkehr Deutsch-Österreichs ins Reich«, das zweifellos auch die
Zustimmung der Herausgeber zu dieser bei der Reichsgründung 1871
verfehlten ›großdeutschen‹ Lösung spiegelt (die Marbacher Ausstellung
Das Innere Reich widmete diesen ›großdeutschen Euphorien‹ eine eigene
Abteilung, vgl. Volke, Beil., Vitrine 7). 
Obschon sich hier kein Beitrag B. s findet, sollte dieses Heft als ideologischer 
Kontext zur Würdigung von B.s Versen herangezogen werden. 
Für gewiß darf gelten, daß dieses Gedicht B. abgefordert wurde. 
Hans Carossa hat diese im Dritten Reich übliche Praxis beschrieben:
 Zu Beginn des Jahres 1939 empfing ich zwei amtliche Briefe, die beide
 einen Glückwunsch zu Hitlers Geburtstag verlangten. Dergleichen
 Huldigungen wurden damals wie Steuern eingetrieben, und in diesem
 Fall mit besonderem Nachdruck, denn dieser Geburtstag war einer von denen, welche 
Rilke die »betonten« nannte: der fünfzigste. Eine bloße Gratulation wurde leider von vorneherein 
als ungenügend bezeichnet; sie sollte mit einem klaren Bekenntnis zum Führer verbunden sein. 
Das öfters bewährte Schweigeverfahren blieb erfolglos; die Mahnungen trafen pünktlich ein. Ich suchte mir dadurch aus der Verlegenheit zu helfen, daß ich es vermied, das gefährliche Geburtstagskind unmittelbar anzureden. Ich stellte aus einigen meiner Bücher Zitate von allgemeiner Gültigkeit zusammen und ergänzte sie durch den Schluß, der Dichter, der Künstler habe im Bereich seiner Arbeit den eigenen schmalen abseitigen Weg mit der gleichen Entschiedenheit zu gehen wie draußen auf dem Kampfplatz irdischer Gewalten der Mann der Tat den seinigen. Dieser Glückwunsch für Hitler war zu einer Zeit geschrieben, wo man die Hoffnung, ihn jemals 
loszuwerden, hatte aufgeben müssen. Wer sie richtig las, mußte in ihnen eine höflich-mittelbare Beschwörung des Mannes erkennen, von dessen Entschlüssen nun einmal unsere Zukunft abhing. Und so war auch der Segenswunsch am Schlusse durchaus ernst gemeint, da er doch der 
Gesamtheit unseres Volkes galt. Ich sandte mein Schreiben ab und verlor es bald aus dem Gedächtnis.
(Carossa, Ungleiche Welten. Wiesbaden: Insel 1951, S. 72f.)

VERSTREUT VERÖFFENTLICHTE GEDICHTE

S. 211 Der mitleidige Posaunenengel
E: Simplicissimus 37, 1932/33, S. 466 [25. 12. 1932].

S. 212 Dunstiger Abend
E: Kölnische Zeitung, 31. 10. 1933.

S. 213 Winter vor der Stadt
E: Simplicissimus 38, 1933/34, S. 538 [4. 2. 19341

S. 214 Christmette
E: Simplicissimus 39, 1934/35, S. 466 [23. 12. 19341

S. 215 Vorfrühling
E: Simplicissimus 40, 1935/36, S. 6o8 [15. 3. 1936].
Neufassung von Bd. 1, S. 549

S. 216 Genesender
E: Simplicissimus 42, 1937 S. 563 [7 November 1937].

S. 217 Kalter Morgen im Wald
E: Simplicissimus 42, 1937, S. 234 [2. Mai 1937]. Vgl. S. 187

S. 218 Am Fluß
E: Simplicissimus 42, 1937, S. 338 [4• Juli].

S. 219 Morgenritt
E: Die neue Linie 9, H.1, 1937, S. 53 [September].

S. 22o Dezemberabend
E: Simplicissimus 42, 1937 S. 614 [12. Dezember 1937]

S. 221 Weihnachtsabend in der Vorstadt
E: Völkischer Beobachter (Münchner Ausgabe), »Deutsche Weihnachten 1937« (Unterhaltungsbeilage), 24.-26. 12. 1937 S. 28. 
D: Weihnachtsabend in der Stadt. In: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 358-360, 24./26. 12. 1939

S. 222 Der Brunnen
E: Simplicissimus 43, 1938, S. 238 [22. Mai]

S. 223 Abend im Frühling
E: Drei Gedichte von Georg Britting. [...] Abend im Frühling. In: Die Dame 65, H.12, 1938, S. 3. [Vgl. S. 1481
D: Abend im Vorfrühling. In: Simplicissimus 45, 1940, S. 127 [r7. März]. 
V 12]
V 14-18]


S. 225 Die freiwilligen Knaben
E: Das Innere Reich 6, 1939/40, S. 742£. [Oktober 19391.
D1: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 316, I1. 11. 1940.
D2: Die freiwilligen Knaben. Den Gefallenen von Langemarck. 
In: Krieg und Dichtung / Soldaten werden Dichter - Dichter werden Soldaten. 
Ein Volksbuch. Hg. v. Kurt Ziesel. Wien, Leipzig: Adolf Luser 1940, S. 75f.
D3: Die freiwilligen Knaben. Den Gefallenen von Langemarck. 
In: Die Ballade. Menschen und Mächte. Schicksale und Taten. 
Hg. v Wilhelm von Scholz. Berlin: Th. Knaur 1942, S. 54of.
In seiner Rede Deutsche Jugend vor den Toten des Krieges, .1924 zuerst gehalten, 1933 (bei Rütten & Loening, Frankfurt a.M.) neu vorgelegt, hatte Rudolf G. Binding über die Ereignisse, die mit dem Stichwort ›Langemarck‹ aufgerufen wurden, gesagt: »Jenes Geschehen aber gehört schon nicht mehr der Geschichte an, wo es einst dennoch erstarren und begraben sein würde, sondern der unaufhörlich zeugenden, unaufhörlich verjüngenden, unaufhörlich lebendigen Gewalt des Mythos« (Binding V, S. 248). 
Die Legendenbildung um Langemarck (vgl. Baird, S. 1-12) ging vom Heeresbericht zum 11. November 1914 aus: »Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange )Deutschland, Deutschland über alles( gegen die Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie« (zit. n. dem Vorsatzblatt in: 
Das Langemarckbuch der deutschen Studentenschaft, hg. v Karl August Walther, Leipzig: Koehler 1933). Dieser Bericht stellte bereits - mit dem Gesang, mit der Erfolgsmeldung - eine Stilisierung des Geschehens dar, die freilich von den Zeitgenossen nicht durchschaut wurde: »Es ist der Heeresbericht«, schrieb Paul Alverdes in seinem Essay Das Vermächtnis von Langemarck 1938, »der sich, auch für uns Überlebende aus der Kriegsgeneration - und wieviel mehr noch für die folgenden -, nun schon wie eine Strophe aus einer alten Heldensage liest« (Alverdes, S. 259).
 Alverdes hatte 1933 ein Hörspiel Die Freiwilligen über den Angriff auf Langemarck geschrieben. Die Dialogkonstellation von B. s Gedicht ist hier vorgeprägt: »In diesem Text triumphieren die Opferbereitschaft und die klassenversöhnende Kameradschaft über die realistische Skepsis eines älteren, kriegserfahrenen Soldaten und über die ohne Umschweife ausgesprochene Tatsache der Vergeblichkeit des Angriffs. Die Darstellung einer Niederlage war für das Gedenken der zwanzigjährigen Wiederkehr des Tages von Langemarck im November 1934 nicht mehr opportun« (Lehnert S. 318).
 Im Novemberheft 1934 brachte Das Innere Reich einen Gedenkartikel von Wolf Justin Hartmann: Langemarck (S. 946-951); Hartmann hielt »jene[n] Hörigen der Niedrigkeit und Wohlfeilheit, die aus der dumpfen Enge ihrer erdgeborenen Ohnmacht nach jeder kühnen Tat und jedem höheren Streben mit neidischen Blicken schauen« und die in Langemarck nur »die Überlegenheit der Technik über noch so tapfere, opferwillige Herzen« exemplifiziert sahen, »das Wunder der Verwandlung« entgegen: »Das neue Wesen, der neue, deutsche Mensch, geboren aus dem Blut der Kameradschaft, entstanden im Inferno eines ungeheuren Ernstes, emporgebaut aus der Sittlichkeit des Opfers, wuchs aus dem Tod in das Leben« 
(S. 947, 951). Auch sonst wurde der Mythos von Langemarck in B.s Umkreis gepflegt. Der Band Langemarck. Ein Vermächtnis mit einer Rede von Josef Magnus Wehner von 1928 wurde bei Langen-Müller 1933 neu aufgelegt; aber auch Bernt von Heiseler führte sich beim Inneren Reich mit einem Langemarck-Gedicht ein (vgl. Volke S. 18).

 Britting., der ja die »dumme Tapferkeit« solcher todesmutiger Soldaten eher skeptisch beurteilte 
(vgl. Bd. I, S. 573), löste mit seinem anti-heroischen Gedicht eine Beschwerde des Studentenführers 
Dr. Robert Müller und des Leiters des Kulturamts Dr. Gerhard Stenzel in Wien an die Schriftleitung der Zeitschrift aus. B. schrieb daraufhin am 30. Oktober 1939 an die beiden Parteileute:

 »Mein Freund Paul Alverdes, der Herausgeber des )Inneren Reichs(, gab mir Einsicht in den Brief, den Sie unterm 24. Oktober an ihn richteten. Das Urteil, das Sie darin über den künstlerischen Wert meines Gedichtes ›Die freiwilligen Knaben‹ abgeben, ist für mich ohne Interesse. Aber als alter Frontsoldat, der selber unter den stürmenden Freiwilligen des Herbstes 1914 war, und dabei verwundet wurde, um nach seiner Wiederherstellung noch drei Jahre in den Schützengräben des Westens als Kompanieffihrer zu liegen, bis zu einer abermaligen schweren Verwundung im Jahre 1918, weise ich mit Zorn und Entrüstung die ungeheuerliche Unterstellung zurück, das Gedicht ›Die freiwilligen Knaben‹, eine Huldigung für meine gefallenen Kameraden, sei eine ›aufreizende Entwürdigung der Toten von Langemarck‹ - der geliebten und unvergessenen Toten, unter denen mancher Jugendfreund von mir sich befindet.
 Wenn ich nicht binnen acht Tagen eine Erklärung von Ihnen erhalte, daß Sie sowohl die Worte ›aufreizende Entwürdigung‹ als auch ›Entstellung dieses geschichtlichen Opfers‹ in aller Form und mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen, werde ich in der Angelegenheit den Ehrenschutz meiner Standesorganisation in Anspruch nehmen.
 Heil Hitler!
 Georg Britting«


S. 227 Hahnenschrei
E: Simplicissimus 45, 1940, S. 287 [i6. Juni]

S. 228 [Soll ich dir sagen...
H: Typoscript mit handschriftlichen Korrekturen (Privatbesitz). Der von B. bei der Niederschrift auf 1939 datierte Text entspricht E.
E: Liebeslied. In: Krakauer Zeitung, Nr. io, 13- i. 1943.

S. 229 Kurze Antwort!
E: Simplicissimus 45, 1940, S. 35¢ [28. Juli]
Vgl. Verdrossene Antwort, Bd. IV

S. 230 Verregnetes Jahr E: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 285, Il. ro. 1940.

S. 231 Dumme Frage 
E: Simplicissimus 45, 1940, S. 582 [4. Dezember].
D1 Die Zeit 28.10.1954
D2 Akzente, 4, 1964 u.d.T. "Törichte Frage"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


SIGLEN UND ABKÜRZUNGEN

Anfang und Ende - Anfang und Ende. Gedichte von Georg Britting, [_] Das Gedicht. Blätter für die Dichtung, io. Jahrgang, ¢. Folge, Januar 1944• Hamburg: Verlag Heinrich Ellermann 1944.

B - Buchausgabe (der jeweiligen Gedichtsammlung).

(B) - Britting, Der irdische Tag. r. Bogenkorrektur, 25. Juli 1935•
Mit handschriftlichen Korrekturen. [Vgl. Georg Britting. Der Dichter und sein Werk. Ausstellung in der Bayerischen Staatsbibliothek. München: Süddeutscher Verlag 1967 S. 25].

E - Erster Druck oder Erste Fassung.

D (D1, D2, D3) - Weitere Drucke nach E.

DaM - Georg Britting: Der alte Mond. [_] Münchner Lesebogen Nr. 66, hg. v Walter Schmidkunz, München: Verlag Carl Gerber 1941. [o.P ].

Die kleine Welt am Strom - Georg Britting: Die Kleine Welt am Strom. München: Albert Langen/Georg Müller 1933•

DIR-Das Innere Reich (193¢-i944)~

DLA - Deutsches Literaturarchiv, Marbach

Gedichte - Gedichte. Dresden: Wolfgang JeB 1930.

G I - Georg Britting: Gedichte i9t9-1939. [= Gesamtausgabe in Einzelbänden]. München: Nymphenburger 1957

G II - Georg Britting: Gedichte i9¢o-ig5 z. [= Gesamtausgabe in Einzelbänden]. München: Nymphenburger 1957

Lob des Weines. - Georg Britting: Lob des Weines. Hamburg: Hans Dulk 1944.

Almanach - Georg Britting. 1891 bis 196¢. Zum Erscheinen einer neuen ftinfbändigen Werkausgabe hg. v. Walter Schmitz. München: Süddeutscher Verlag 1987
 
 
 

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