Hilfe
Zum nächsten Gedicht

index

Drucknachweise und Anmerkungen 


Lieferbare Ausgabe:

Georg Britting
Sämtliche Werke  

Taschenbuchausgabe
in 23 Bänden

Band 5 »Unter hohen Bäumen«
Seite 89
Editionsnotiz zu dieser Ausgabe


Georg Britting
Sämtliche Werke 
» Unter hohen Bäumen «   Band 4   Seite 210
© Georg-Britting-Stiftung - Alle Rechte vorbehalten /   zu den Rechten:
    .

               .
KRÄHEN IM SCHNEE 

Die schwarzen Krähen auf dem weißen Feld: 
Der Anblick macht das Herz erregt. 
Es stäubt der Schnee.  In Wirbeln kreist die Welt. 
Sie sitzen auf den Bäumen unbewegt. 

Die Zaubertiere aus der alten Zeit, 
Sie sind bei uns nur zu Besuch. 
Sie tragen noch das Galgenvogelkleid, 
Sie hörten einst den rauhen Henkerfluch. 

 Was denken sie?  Ach, du errätst es nicht! 
 Sie starren einsam vor sich hin. 
 Der Himmel hat ein milchig trübes Licht. 
 So war die Welt im ersten Anbeginn. 

 Nun naht vom Wald her sich ein neuer Gast. 
 Die andern sehen ihm nicht zu. 
 Er läßt sich nieder auf dem weißen Ast. 
 Und dann ertönt auch durch die Winterruh 

  So rauh wie hohl der alte Krähenschrei. 
  In ihm ist Langweil und Verdruß. 
  So hocken sie, das schwarze Einerlei, 
  Und wirbelnd fällt der Schnee, wohin er muß.