Georg Britting

Ingeborg und Georg Britting am Dorfbrunnen von Kastelruth, 1963, Foto: Rolf de le Roi

Sein Werk im Netz

Sie finden hier sämtliche Werke Georg Brittings. Sie sind eingeladen zu lesen und zu hören. In dieser einzigartigen Sammlung bieten wir Ihnen zahlreiche Lese- und Hörformate, sogar für elektronische Bücher (E-Books). Dennoch bleiben alle Werke urheberrechtlich voll geschützt; eine Wiederverwendung ist ausdrücklich vorbehalten. Da bitten wir um Anfragen an stiftung@britting.de.
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Der Dichter

Der deutsche Dichter und Schriftsteller Georg Britting (1891 – 1964) ist Autor einer beeindruckenden Reihe von Lyrikbänden und Prosaschriften — darunter ein Roman —, die es heute wieder zu entdecken gilt.

Auf eine experimentierfreudige und von großer Kühnheit gekennzeichnete frühe expressionistische Phase, die mit dem Erlebnis des Ersten Weltkriegs in engstem Erfahrungszusammenhang seht, folgen ausdrucksstarke und bildgewaltige Gedichte, Novellen, Erzählungen und Kurzgeschichten, die ein großes „Ja“ zur Natur in ihrer Schönheit — aber auch zu ihrer rätselhaften Dämonie — zum Ausdruck bringen und die von der Literaturgeschichte dem „Magischen Realismus“ zugeordnet werden. Das Alterswerk wiederum besticht durch formvollendete Lyrik — darunter mehrere metrisch streng durchkomponierte große Gedichtzyklen — sowie durch abgeklärte Prosa im Ton stoisch-resignativer Ergebenheit und abgeklärt-stiller Altersweisheit.

In seiner Geburtsstadt Regensburg gab Britting zusammen mit dem befreundeten Maler Josef Achmann (1885-1958) die Zeitschrift für expressionistische Grafik und Dichtung „Die Sichel“ heraus und nach dessen Einstellung im Jahre 1921 und dem darauf folgenden Umzug Brittings nach München wurde der Dichter dort Mittelpunkt eines Kreises gleichgesinnter Schriftsteller und befreundeter Intellektueller. Der unpolitische Autor, der ausschließlich von seinen Einkünften als Schriftsteller lebte, veröffentlichte während der nationalsozialistischen Ära regelmäßig in der Literaturzeitschrift „Das innere Reich“. Viele seiner Texte fanden während des Krieges und bis weit hinein in die 70er Jahre Eingang in Schulbücher, so vor allem die wohl erste Kurzgeschichte in deutscher Sprache überhaupt, der „Brudermord im Altwasser“. Der Text ist Bestandteil von Brittings erfolgreichstem Buch „Die kleine Welt am Strom“, das später in mehreren hohen Auflagen als Reclambändchen verlegt worden ist (ebenso „Der Eisläufer“.)

Brittings Einfluss vor allem auf deutsche Lyriker war beachtenswert. Zu nennen wären hier u. a. Eugen Roth, Georg von der Vring, Curt Hohoff, Günter Eich, Cyrus Atabay, Walter Höllerer, Heinz Piontek und Albert von Schirnding. Die Bedeutung des Dichters fand auch in diversen Ehrungen ihren Niederschlag, so etwa im „Literaturpreis der Landeshauptstadt München“ (1935), im „Immermann-Preis der Stadt Düsseldorf“ (1953), im „Großen Bundesverdienstkreuz“ (1959), in der Aufnahme einer Britting-Büste in die Bayerische Ruhmeshalle (2000); hinzu kamen diverse nach Georg Britting benannte Straßen und Wege (beispielsweise in München, Regensburg und Ingolstadt). Auch liegt eine große Zahl von Vertonungen Brittingscher Gedichte durch namhafte Komponisten vor.

Seine Werke

Zu den bekanntesten Werken Brittings zählen — neben der bereits genannten — die Gedichtbände „Der irdische Tag (1935)“, „Rabe, Roß und Hahn (1939)“, „Lob des Weines (1944)“, „Die Begegnung (1947)“, „Unter hohen Bäumen (1951)“ und „Der unverstörte Kalender (1965)“; dazu kommen diverse Bände mit Erzählungen: „Der törichte Knecht (1927)“, „Das treue Eheweib (1923)“, „Der bekränzte Weiher (1937)“, „Das gerettete Bild“ (1938)“, „Der Schneckenweg (1941)“ und „Afrikanische Elegie (1953)“. Der einzige Roman „Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß“ erschien 1932 und wurde u. a. ins Französische übersetzt.

Es gibt nicht weniger als drei verschiedene Ausgaben der Werke Georg Brittings:

  • Die „Nymphenburger“ Leinen-Gesamtausgabe (München) in acht Bänden, deren Bände 1 bis 6 zwischen 1957 und 1967, also noch zu Lebzeiten des Autors, erschienen sind. Sie ist nur noch antiquarisch erhältlich.
  • Die kommentierte bzw. kritische Ausgabe „Sämtliche Werke“ — ebenfalls in Leinen — im Süddeutschen Verlag (München) nach den Erstdrucken (Bde. 1-3, 1987, hg. von Walter Schmitz, Hans Ziegler und Wilhelm Haefs) und nach den Fassungen letzter Hand (Bde. 4-5, 1996, hg. von Ingeborg Schuldt-Britting). (Auch diese Edition ist nur noch antiquarisch erhältlich.)
  • Die Taschenbuchausgabe „Sämtliche Werke“ in 23 Bänden, hg. von Ingeborg Schuldt-Britting im Auftrag der „Georg-Britting-Stiftung“. Diese Ausgabe ist die vollständigste und sie ist auch weiterhin im Buchhandel erhältlich und über die Georg-Britting Stiftung (Stand Anfang 2017).